Erfahrungsbericht S+T+ARTS Ausstellung
Der Besuch des ars electronica Festivals ist ein ungemein spannendes, vielfältiges, anstrengendes, intensives Erlebnis. Dieses Jahr haben wir uns für den preopening walk entschieden und dabei den Schwerpunkt auf die Kunstuniversität gelegt. Beeindruckend aufgeschlossen und engagiert, von der Universitätsleitung, über die PhD-Studenten bis hin zu den Gästen aus aller Welt. Viele Projektideen zur ressourcenschondenden Produktion von z.B. Kleidung etc.. Auch spannend, die technischen Forschungen zur Kommunikation über z.B. elektromagnetische Impulse.
Am nächsten Tag ging es weiter zur PostCity am Hauptbahnhof. Dort machten wir eine Führung mit zur S+T.ARTS Ausstellung und zur Themenausstellung HOPE: the touch of many. Die Location war vor einigen Jahren tatsächlich noch einer dieser unerwarteten lost places mitten in der Stadt. Heute wirkt er immer noch mit seiner besonderen Atmosphäre, obwohl man ihm die Jahre der Bespielung durch das Festival schon anmerkt. Gute Beschilderung, keine seit Jahren unbenutzen Waschbecken mehr. PostCity ist wieder zivilisiert :)
Extrem beeindruckend das Gewinnerwerk der S+T+ARTS-Initiative: Calculating Empires: A Genealogy of Power and Technology, 1500-2025 von Kate Crawford (AU) und Vladan Joler (RS). Es ist ein 24 x 3 Meter großes Diagramm, das den gesellschafltlichen Machtkonstruktionen abbildet. Über fünf Jahre wissenschaftliche Forschungsarbeit visualisiert auf diesem Diptychon: Der linke Teil konzentriert sich auf die Entwicklung von Kommunikationsgeräten, Infrastrukturen, rechnerischen Algorithmen und Hardware. Die andere Hälfte beleuchtet die Geschichte von Kontrolle und Klassifizierung im z.B. Bildungswesen, in der Polizeiarbeit, in Gefängnissen, in Militärsystemen, im Umgang mit Körpern und Biometrie bis hin zur Astrosphäre. Mit dieser Arbiet kann man viele Stunden zubringen und es hinterlässt die vielfältigsten Emotionen und Gedanken.
S+T+ARTS beleuchtet die Rolle und das Potential künstlerischer und kreativer Gemeinschaften für die gesellschaftliche Weiterentwicklung. Klingt wie ein Allgemeinplatz, aber die hier gezeigten Initiativen sind schon bemerkenswert. Des Platzes wegen ein paar Links: https://arts.cern/, https://balot.org/, https://anna-schaeffner.com/, https://calculatingempires.net/
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Bildnachweis
preopening Kunstuni Linz | Foto: Antonia Kienberger
PostCity | Foto: Antonia Kienberger
Calculatin Empires | Foto: Wolf Erdel