Volker Pfüller: Kleiner Mann, was nun?

Figurine zu "Kleiner Mann, was nun" (Hans Fallada) für das Theater Neustrelitz 2008, Mischtechnik, 29,5 cm x 21 cm

Der Roman war 1932 ein Welterfolg, weil die Geschichte des Angestellten Johannes Pinneberg und seiner Frau Lämmchen sensibel die Ängste und Hoffnungen der Menschen nachzeichnete. Fallada schildert die Not und die Schmerzen des Individuums aus der Innenperspektive der Betroffenen und lässt sich auf das Fragile, Ungesagte in seinen Figuren ein. Das Hoffnungspotential ist beängstigend groß angesichts der bitteren Enttäuschungen und Abstürzen ins Leere.

Das Schicksal des Johannes Pinneberg wird in poetischen Bildern erzählt. Fallada rückt es weg ins Märchenhafte und schafft so eine Verallgemeinerung des Einzelschicksals. Fallada schildert die Bedrohung der Männerwelt; Männer, die nur durch die Geduld der Frauen gestärkt werden. Die Frauen spielen eine aktive Rolle, sie stützen die Männer und damit das System.

Das Volksmärchen vom kleinen Mann lebt auch von den skurrilen Figuren, die das Panorama mit vielen Farben ausleuchten. Fallada hat aus einem großen Fundus an Erlebtem geschöpft und starke Typen gezeichnet, die haften bleiben. Fallada bekennt sich zum wunderbaren Chaos des Lebens, das er selbst auch geführt hat. Er zwingt das Leben nicht unter eine Doktrin.

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Kunstwerk im Fokus

Ornella Reni: Galileo

Ornella Reni: Galileo - La verità è dinamica

Galileo blickt hinaus in den Sternenhimmel. Sein Teleskop erreichte eine bis zu 33fache Vergrößerung und war eine Sensation. Wer selbst schon einmal durch ein Teleskop geblickt hat, wird festgestellt haben, dass man nicht viel mehr sieht als mit dem bloßen Auge und wird möglicherweise etwas enttäuscht gewesen sein. Wieviel größer also ist die Leistung Galileos einzuschätzen, der seine bahnbrechenden Entdeckungen durch Beobachtung machte, viel mehr aber noch durch Hypothesen und theoretische Ableitungen, die er mathematisch berechnete. In zahlreichen Experimenten untersuchte Galileo die Gesetze der Bewegung von Körpern, vor allem deren Beschleunigung. Mit seinem Fernrohr begann eine neue Ära in der Astronomie. Galileo entdeckte die vier größten Monde des Jupiter, analysierte die Oberfläche des Mondes und untersuchte die Entstehung und das Verschwinden der Sonnenflecken - für damalige Verhältnisse ein Sakrileg, denn die Sonne hatte als unbefleckt zu gelten. Teil seiner zahlreichen astronomischen Entdeckungen ist auch die Engführung der Zeit und des Raums. Galileo machte erste Versuche zur Erzeugung von Lichtgeschwindigkeiten, die er jedoch nicht umsetzen konnte. Galileo sprach sich für das kopernikanische Weltbild aus, bemühte sich aber, das biblische und das wissenschaftliche Weltbild in Einklang zu bringen. Charakteristisch für Galileo ist seine tiefe Überzeugung der Beweglichkeit der Dinge. Somit plädierte er stets für die Beweglichkeit und Veränderbarkeit unseres Weltbildes - konträr zur statischen Auffassung der Kirche und ihres auf Unveränderlichkeit bedachten Machtapparats - und folgte der Sehnsucht, die Grenzen unserer Wahrnehmung und unseres Denken durch Experiment und analytisches Denken zu überschreiten.

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